Beiträge von SevenSlots

    Nur um die Dinge ins rechte Licht zu rücken:

    Der Lieferant kann gar nichts einsparen. Der Lieferant entwickelt unter der Aufsicht von Stellantis (ja, die Entwicklung von Komponenten macht mit wenigen Ausnahmen nicht mehr der OEM, in diesem Fall ist der OEM Stellantis), der Lieferant realisiert die Produktion (wieder unter der Aufsicht des OEMs) und vor Produktionsstart wird die Entwicklung und Produktion in Form von Audits beim Lieferanten von den OEM-Experten (meist von Einkauf, Entwicklung, SQE) freigegeben. Dieser Gesamtprozess läuft von Auftragserteilung bis zum letzten Freigabeaudit etwa über zwei Jahre. Jede Änderung, und sei es nur dass eine Produktionsmaschine um einen Meter verschoben werden soll, muss dem OEM gemeldet und von ihm freigegeben werden. Wenn sich also die Steckverbindermaterialien von Kabelbaum und einem Steuergerät "nicht vertragen", dann sind das mit hoher Wahrscheinlichkeit zwei unterschiedliche Lieferanten und die Verantwortung für diesen Fehler liegt bei Stellantis. Selbst für den unwahrscheinlichen Fall, dass es der selbe Lieferant ist liegt die Verantwortung bei Stellantis, da die "Experten" das freigegeben haben. Ein großes Problem der europäischen OEMs ist, dass diese Experten vom OEM meist wenig kompetent sind, dafür ein umso größeres Ego besitzen. Die Lieferanten werden mit Bürokratie und Nebensächlichkeiten drangsaliert, dafür geht das große Ganze immer öfter schief. Vom Chaos im Top-Management bei Stellantis erst gar nicht zu sprechen, denn es gibt bei Staellantis viel wichtigeres, als Fahrzeuge gut zu entwicklen oder sich um die Fehler bei Kunden zu kümmern.


    Der verursachte Schaden ist in dem Fall vermutlich sehr groß, daher wird Stellantis versuchen das mit allen Mitteln auszusitzen, und die Chancen stehen momentan sehr gut, dass das gelingt, denn die haben die Ressourcen und das Know-How um die Behörden zu gängeln.

    Und schon wieder Einer, der nach dem Motto lebt oder zumindest einen Konzern verteidigt: "Wozu besser werden, es gibt Schlechtere". So funktioniert kein Wettbewerb bzw. Markt, ich kenne das Spiel unter "Wir werden/wollen die Besten sein". Also der Blick zum Guten gerichtet und nicht nach Unten bis kein weiter Unten mehr gibt.

    Die Frage ist: Gibt es bessere Autos als von Stellantis? Konkret "Besser" gerne im Sinne von Kundenbehandlung, Fehleranfälligkeit bzw. noch wichtiger Umgang des Herstellers mit diesen (Fehlern) gemeint.

    Der Citroen e-C3 soll wohl auch eine echte Katastrophe sein.

    Wir hatten ein Fahrzeug mit sporadischen Handshake-Problemen bei Schnellladesäulen. Da musste man dann bei einem von zehn Ladestarts das Prozedere wiederholen, dann ging es. Wir haben das nicht reklamiert, weil wir darin kein gravierendes Problem gesehen haben. Beim ersten Service wurde freiwillig und ohne eine Aufforderung unsererseits dem Fehler nachzugehen, beim Steuergerät ein Update aufgespielt, seitdem hatten wir nie mehr Handshake-Probleme. So will ich das, und Nein, es war kein Tesla, aber eben auch nicht aus dem Hause Stellantis.

    Die einzige Erklärung die ich für das Posting darüber habe ist: Es besteht ein Naheverhältnis zu Stellantis.


    Der Reihe nach: Elektroantrieb und Batteriemanagementsystem sind keine neue Technologien. Aber irgendwie hast du recht, eine funktionierende Heckklappe, App, elektrischer Antriebsstrang ist bei vielen OEMs schon lange Zeit verfügbar, für Stellantis ist es offenbar eine "neue Technologie".

    Es gibt schon seit vielen Jahren irre viel Elektronik und wenig (nicht nichts) digitales, es ist also auch kein Hexenwerk, dazu kommt, dass grundsätzlich bei gleicher Ausstattung, in der Gesamtheit, ein BEV weniger komplex ist als ein ICE.


    Ein Handy mit einem Fahrzeug zu vergleichen, ist wie Apfel und Birne zu vergleichen. Egal, Hauptsache Gemüse. Alle anderen Fahrzeuge in unserer Flotte zeigen eine wesentlich weniger häufige Neigung zu Fehlern. Daher liegt das Urteil auf der Hand: Der Avenger war ein Fehlgriff.


    Wie schon mehrfach geschrieben kann ich mit der Einstellung, die Anderen machen es auch nicht besser, absolut nichts anfangen, denn so kann keine positive Entwicklung stattfinden, es ist wie in der Bundesliga zu sagen Es gibt noch schlechtere Vereine als uns, also passt alles.


    Um beim Thema zu bleiben: Stellantis ist bei uns für Neuanschaffungen dauerhaft gesperrt, der Avenger wird ausgeflottet, sowie es wirtschaftlich irgendwie vertretbar ist. Die Glaskugel sagt übrigens, dass es nicht mehr lange gut geht mit dem Konzern Stellantis.

    Dass das Management keine Fahrzeuge selbst entwickelt, gar nicht dazu in der Lage ist, liegt auf der Hand, es hat das nötige Umfeld zu schaffen und mit Maßnahmen einzugreifen wenn etwas aus dem Ruder läuft, das gilt für das Top-Management bis runter zum kleinen Teilprojektmanager. Zumindest das Top-Management ist mit sich selbst beschäftigt, die unteren Ebenen wohl nicht fähig ein Fahrzeug weiterzuentwickeln. Das bringt mich zum nächsten Punkt. Der Avenger ist keine Neuentwickung, er basiert auf der weiterentwickelten (e-)CMP, die man (e-)CMP2 genannt hat. Das bedeutet, man hatte bereits Erfahrungen mit den Komponenten und die Aufgabe war diese weiterzuentwickeln. Das so massiv an die Wand zu fahren und nach 1,5 Jahren im Feld noch immer nicht die Kernprobleme im Griff zu haben zeigt von einer flächigen Inkompetenz des Managements. Einfach mal die Medienberichte zu den internas von Stellantis durchlesen, dann wird einiges klar.

    Das bestreite ich nicht. Es ist mit Abstand das schlechteste Fahrzeug das mir bis jetzt unter die Finger gekommen ist.

    Worum es mir geht, ist, dass der "Software-Stand" der angezeigt wird nur ein "Software-Stand" von Vielen ist, und damit keine belastbare Aussage für diverse Ausfälle liefert. Wenn eine Werkstätte Update(s) macht, dann sollten sie auch dazusagen bei welchen Steuergerät, das machen kompetente Werkstätten, alles andere ist Beschwichtigen und Kleinreden um deine Worte zu verwenden.

    Der Avenger stand von Anfang an unter keinem guten Stern, das Management von Stellantis ist mit sich selbst beschäftigt, da bleibt keine Zeit für um brauchbare Fahrzeuge zu entwickeln, den Avenger hat es eben besonders schlimm erwischt.

    Angefangen hast du aber, weil es 20% Differenz zwischen den geliefertern Kilowattstunden und den aus dem Verbrauch berechneten entnommenen Kilowattstunden gab. Wenn du in diesem Winter bei vergleichbaren Bedingungen 70 Kilometer weniger weit kommst, dann ist das etwas anderes. Mache einen Batteriekapazitätstest mit einem externen Tester der die geladene und die entnommene Energiemenge misst, dann weißt du, ob es ein Problem mit der Traktionsakkukapazität ist.

    Mit deinen Prozentangaben hats du mich verwirrt. 230 KIlometer sind 57% von der WLTP-Angabe von 405 Kilometer, also rund 43% weniger. Wenn du letzten Winter 300 Kilometer gekommen bist, dann waren es 74%, also 26% weniger, das wäre ein sehr guter Wert.


    Der WLTP-Zyklus ist ein genormter Test auf einem Prüfstand der die Fahrzeuge letztendlich vergleichbar machen kann/soll in dem aber keine winterlichen Bedingungen abgebildet sind. Ob das so glücklich gewählt ist, lasse ich mal offen.

    In welcher Welt sind 80% Mehrverbrauch im Winter bei einem E-Auto normal?


    Selbst mit Heizung auf 25Grad, Sitzheizung Fahrer Beifahrer höchste Stufe, voll aufgedrehter Soundanlage und Nachtfahrt mit Fernlicht krieg ich keine 80% Mehrverbrauch zusammen.


    Wie man sowas als „Normal“ schönreden kann, ist mir ein Rätsel.

    Geht es dir darum ein E-Auto schlechtzureden?

    Nochmal: Ein Verbrenner ist eine Heizung mit Vortriebsenergie. Das Konzept hat im Winter Vorteile, wenn wir Energie aber nicht sinnlos vernichten wollen eher Nachteile. Wieviel Mehrverbrauch du beim E-Auto im Vergleich von Winter zu Sommer hast hängt von vielen Faktoren ab und auch mehr als 80% können bei bestimmten Profien und Fahrzeugen normal sein.

    [...]

    Zur Verbrauchsanzeige:

    In wie fern ist diese nicht trivial?

    Es findet Verbrauch statt und zumindest der Durchschnittswert sollte doch auf 1 Nachkommastelle genau sein.

    [...]

    Dann haben wir die ersten 6% Abweichung (geschätzt) ja schon in den Ladeverlusten gefunden.


    Nur ganz grob: Zum einen ist die Frage wie genau und linear die eingebaute Strom- und Spannungsmessung ist, zum Anderen verändern sich die Messwerte permanent sehr schnell und die Abtastfrequenz geht massiv in die Genauigkeit mit ein. Wenn es wenig Geld in der Produktion kosten soll, und so soll es bei OEMs immer sein, dann wird teilweise nicht gemessen sondern aufgrund von Kennlinien berechnet. Letztendlich ist es ein Fahrzeug und kein Präzisionsmessgerät, es hat Gründe warum eichfähige oder Präzisionsmessgeräte teuer sind. Aviloo ist zwar besser als das was im Fahrzeug verbaut ist, aber unterm Strich noch immer mehr oder weniger weit weg von der Realität. Ich würde bei der Verbauchsanzeige im Fahrzeug von einem Fehler von 10% ausgehen, natürlich im Sinne von weniger Verbrauch. Denn der angezeigte Verbrauch im BEV ja ein Kriterium für die Effizienz ist, von daher wollen sich die OEMs auf keinen Fall schlechter darstellen als sie sind, die Chinesen übertreiben es eben wieder ein bisschen. Die nächste Frage ist was die der Avenger als Verbauch anzeigt, die Antriebsenergie + Innenraumheizung oder auch alle Nebenverbraucher und Heizungen? Es gibt Fahrzeuge die das zumindest ein bisschen transparenter darstellen, in dem der Gesamtverbrauch in ein paar Gruppen untergliedert und aufgeschlüsselt wird, das alles sucht man beim Avenger vergebens.


    Grundsätzlich gebe ich dir recht, wichtig ist wie weit man mit dem Fahrzeug kommt.

    Die kalte Jahreszeit im E-Auto ist eben für Viele ernüchternd, weil aus Effizienzsicht der Verbrennungsmotor eigentlich eine Heizung ist, die nebenbei Antriebsenergie liefert und während du im Winter teilweise auch den Verbrennungsmotor kühlen musst, heißt es beim E-Auto heizen, heizen, heizen.

    Bei solchen Messungen gibt einige Dinge zu beachten:

    - Wenn deine AC-Wallbox 51 kWh abgibt, dann kommen über die Ladeverluste geschätzt 46 kWh bei der Batterie an. Es ist geschätzt, wobei die Faustregel ist: Je niedriger die Ladeleistung, desto höher die Verluste. Das bedeutet ladest du mit 6 kW hast du mehr Verluste als mit 11 kW, das ist z.B. ein Thema beim PV-Überschussladen wo die Ladesleistung variiert. Bei DC sind die Verluste etwas geringer. Zur Kontrolle: Dein Akku hat nicht einmal 51,25 kWh Nettokapazität bei 95% Ladehub.

    - Eine Verbrauchsmessung ist nicht ganz trivial, daher ist die Anzeige im Fahrzeug immer mit einem mehr oder weniger großen Fehler behaftet. Speziell Chinesische Hersteller schummeln an der Stelle gewaltig. Stellantis traue ich das durchaus auch zu.

    - Wenn du eine genauere Messung/Untersuchung machen willst, musst du auf eine externe Messung zurückgreifen, z.B. von Aviloo, gibt aber auch andere Anbieter.