Beiträge von Eggshen

    ...Frage mich nur nach dem Sinn: verscheuchte Kunden kommen nicht wieder.

    Das stimmt – und man darf nicht vergessen: unzufriedene Kunden sind wesentlich umtriebiger als zufriedene (den Schuh ziehe ich mir auch an...).

    Während ein Zufriedener vielleicht drei Bekannten von seiner guten Erfahrung erzählt, multipliziert ein Unzufriedener die Botschaft gleich um den Faktor 10 (oder mehr) – und heutzutage in Foren und sozialen Medien mit ganz anderer Reichweite als früher.

    Andererseits habe ich bei Stellantis den Eindruck, daß die mittlerweile kapituliert haben. Sprich: denen ist schlechte Publicity schlichtweg egal.


    Und btw, wenn ich etwas dafür könnte, hätte ich jetzt ein richtig schlechtes Gewissen. Denn beide Male wurde der Wagen ziemlich 'öffentlichkeitswirksam' verbracht. Ich konnte es einigen Umstehenden echt ansehen - 'Ha-ha - ein E-Auto! Ich sag's ja immer wieder - technisch noch nicht ausgereift.'

    Traurigerweise könnte ich diesem (Vor-)Urteil in meinem Fall nicht mal widersprechen...

    Mein persönliches Fazit, nachdem ich den Wagen gestern abgeholt habe:


    Unterm Strich hat mich der Spaß bisher knapp 2.500 € gekostet und ich durfte fast zwei Monate auf das Auto verzichten. Noch nerviger als die Pannen selbst war allerdings die Kommunikation zwischen allen Beteiligten: Jeder zeigt mit dem Finger auf den anderen, keiner fühlt sich zuständig – der Kunde bleibt auf der Strecke.


    Glückwunsch an alle, die ihren Avenger bislang völlig unbeschwert fahren – ehrlich. Ich wünsche euch, dass das so bleibt. Aber meine Erfahrung zeigt: die Probleme können aus völlig heiterem Himmel auftreten - wobei wir hier nicht von Ärgernissen, wie Quietschen, Knarzen oder widerspenstigen Heckklappen und dergleich reden, sondern von massiven Ausfällen, die schlimmstenfalls im öffentlichen Straßenverkehr auftreten.

    Und wenn es einen erwischt, sitzt man ganz schnell im organisatorischen Bermuda-Dreieck aus Hersteller, Händler und Werkstatt.


    Und nochmal der eindringliche Hinweis: Wer das Thema Garantieverlängerung noch vor sich hat, sollte das sehr ernst nehmen. Spätestens nach Ablauf der Werksgarantie wird es sonst schnell richtig teuer – und ziemlich einsam.


    Mein Anwalt hat das ziemlich ernüchternd auf den Punkt gebracht: nach Ablauf der Garantie steht man allein - egal, wie wenig Kilometer die Karre auf der Uhr hat und wie offensichtlich ein Schaden (nach subjektivem Empfinden) auch ist. Deren Motto ist ganz offensichtlich: auflaufen und abtropfen lassen. Bei Geld bleibt jeder Funken Anstand oder gar Verantwortung gegenüber dem Kunden (lach...) auf der Strecke.


    Wie gesagt - das sind nur meine persönlichen Erfahrungen.

    Tino - alle


    Laut Info eines Vertragshändlers hier (Hannover) ist eine AG nur innerhalb der Garantiezeit möglich.

    Und btw - ich würde hier bestimmt nicht für Anschlußgarantien 'werben', wenn der Kostenaspekt nicht so ernst wäre.

    Beispiel: für die Folgen, bzw. Behebung (? - man wird es sehen...) meiner zweiten Havarie wurden z.B. offiziell 7,5 Stunden angesetzt (mal wieder Neuprogrammierung von irgendwas im Bereich des Spannungswandlers, Telefonate mit Jeep, Probefahrten, Analyse, vermutlich auch Kaffee- und Pinkelpausen...). Die wurden dann gnädigerweise auf 2 Stunden runtergekürzt.

    Aber bei 175,- + Steuer pro Stunde geht sowas schnell in's Geld.

    Panzita


    Ansage des Managements, die Kunden einfach mürbe zu machen? Miserables 'Fall-Management'? Kapitulation? Wer weiß.

    Wie gesagt - ich habe den Eindruck, daß Stellantis zumindest den elektrischen Avenger bereits abgeschrieben hat.

    Das ist schade, denn so eine stiefmütterlich Behandlung hat dieses konzeptionell gute Auto m.E. nicht verdient. Insofern hätte man sich den Problemen im Sinne der Kunden stellen müssen. Aber das findet eben nicht statt - womit wir wieder bei Deiner Frage wären.

    Kannst du mir schreiben, wie du die Garantie verlängert hast. Hatte das über Wartungspakete versucht, mir wurden im Internet keine Angeboten. Servicedesk hat mir gar nicht helfen können oder wollen.

    Ganz ehrlich? Ich weiß es nicht. Ich habe diese (z.T. in's Nichts führenden) Links auf owners.mopar.eu (bei mir gleiche Zudangsdaten wie auf myuconnect.jeep.com) nicht weiter verfolgt, da die Dame bei der (ersten) Schadens-Erfassung über die Jeep-Hotline fast schon roboterhaft wiederholte, daß meine Garantie und der Mobilitäts-Service abgelaufen seien. Da war mir schon klar, daß die mich nur abwimmeln wollten.

    Auf Jeep.de (Jeep FlexCare) kommt nach Eingabe meiner FIN und des Kilometerstandes:


    Kein Garantie- & Servicevertrag verfügbar


    Anfrage konnte aufgrund technischer Schwierigkeiten nicht bearbeitet werden


    Ah ja, 'technische Schwierigkeiten' - das scheint bei denen eine Art roter Faden zu sein...


    Ich denke mal, daß das (wenn überhaupt) über den/einen Jeep-Händler läuft. Wenn die das nicht anbieten, werde ich mal meinen Versicherungsmenschen antriggern. Denn voraussichtlich habe ich die Karre noch knapp 2 Jahre an der Backe. Und nach diesem Theater und den schon bisher entstandenen Kosten ist das reiner Lebenserhaltungstrieb.


    Mal OT als fun fact am Rande unter 'Ihre Eingriffe' auf der Seite owners.mopar.eu: 'Zeit für einen Ölwechsel'

    Vielleicht wurde der ja bei der ersten Wartung vergessen...? ;)

    Flohmane

    Willkommen im Club. :(


    Ich kann allen hier nur dringend empfehlen, das Ende der Garantiezeit im Auge zu behalten – und diese wohl oder übel zu verlängern. Denn die Garantie bei Jeep endet bereits nach 2 Jahren – für mich ein deutliches Indiz dafür, dass der Hersteller selbst nicht allzu überzeugt vom eigenen Produkt ist.


    Andernfalls kann dieses Auto schnell zum Groschengrab werden.


    Ein Beispiel?

    Nach meiner ersten Havarie („Fehler im Elektroantrieb“) wurde bei AH Hentschel in Hannover – wohlgemerkt auf Anweisung des Herstellers – ein Software-Update nebst Neu-Programmierung sämtlicher Steuergeräte durchgeführt. Da man dort offenbar auch das Zuschauen beim Fortschrittsbalken abrechnet, wurden mir allein dafür 3,5 Stunden à 175 € plus MwSt. in Rechnung gestellt.

    Die Crux ist dabei, daß man um diese vom Hersteller vorgegebenen (und IMHO völlig überteuerten) Vertragswerkstätten aktuell nicht herumkommt.


    Ergebnis?

    Drei Tage später blieb ich mit dem Wagen erneut liegen.

    Diesmal: Getriebesperre. Totalausfall. Wieder Abschleppung.


    Fazit:

    Zweimal abgeschleppt, einmal zur Kasse gebeten. Alles in allem: ein Lehrstück in moderner Kundenbindung.

    Chrysli


    Vorab – ich will meine Situation nicht verallgemeinern. Viel Ärger hätte vermutlich vermieden werden können, wenn Händler und Leasinggeber, idealerweise mit eigener Werkstatt, direkt vor Ort gewesen wären. War leider nicht so. Da hat es auch nichts genützt, daß mein Partner ein Jeep-Vertragshändler ist, der mir diesen 'Jahreswagen' mit wenig Kilometern angeboten hat. Anyway - beim nächsten Mal bin ich schlauer.

    Trotzdem sprichst Du einen Punkt an, der gerade bei neueren Fahrzeugen künftig an Bedeutung gewinnen wird: Was erfahren potenzielle Käufer später eigentlich über die "digitale Krankengeschichte" eines Autos? Bei klassischen Gebrauchten – und insbesondere bei Leasing-Rückläufern – gibt es ja lediglich eine Offenlegungspflicht bei Unfällen, offensichtlichen Karosserieschäden oder gravierenden Defekten am Antriebsstrang. Aber glaubst Du ernsthaft, dass Dir irgendwann jemand erzählt:


    „Ja, der Wagen ist wegen Softwareproblemen mehrmals stehengeblieben – aber jetzt läuft er (denken wir zumindest)…“


    Das wird Dir niemand sagen. Und das bleibt dann bestenfalls eine Anekdote in einem Forum – es sei denn, das Modell gerät irgendwann systematisch in Verruf.

    Der Avenger hätte das – konzeptionell – eigentlich nicht verdient. Aber mögliche Käufer sollten sich darüber im Klaren sein, dass man mit diesem Modell auch Pech haben kann. Und wenn der Service dann nicht funktioniert, wird’s richtig mühsam.

    Ich verstehe das mit der Rechnung nicht. Hat der Wagen keine Garantie mehr?

    Nein. Das ist ein Vorführwagen eines Jeep-Händlers mit EZ 30.5.2023. Der (erste) Schaden trat somit 20 Tage nach Ablauf ein (lasst es euch eine Warnung sein - von wegen Kulanz und so - und denkt bei diesem Auto ernsthaft über eine Garantieverlängerung nach).

    Ehrlich gesagt hatte ich das nicht wirklich auf dem Schirm, als ich das Fahrzeug im Juni 2024 geleast habe. Aber wie ich in einem anderen Thread schon sagte - magere 2 Jahre Herstellergarantie hätten mir zu denken geben sollen.

    Andererseits - wer rechnet bei einer Übernahme mit 5500 Kilometern und einem aktuellen Kilometerstand von knapp 14900 Kilometern mit sowas? Wobei ich es nach wie unfassbar finde, daß ein Hersteller wie Stellantis seit nunmehr 5 Wochen zu Stein geworden ist.

    Update 25.7.2025


    Nachdem die Karre nach drei Tagen wieder havariert ist (s.o.), kam heute die Rechnung für die erste erfolglose Aktion:


    1.045,21 Euro für Diagnose und Software-Update


    Die Typen haben echt Chuzpe...


    Ich bin auch selbstständig und würde vor Scham im Boden versinken, wenn ein Kunde sowas durchmachen müßte. Und dann 'on top' auch noch eine fette Rechnung zu schreiben - Mann, Mann...


    Und da Stellantis nach wie vor schweigt, wird das (erwartungsgemäß) wohl auf eine rechtliche Auseinandersetzung hinauslaufen.